Ylläs ist die Nummer eins!

"Ylläs. Seit 1936. Fjällberge – wie sie heute keiner mehr macht!"

Mit diesem augenzwinkernden Slogan wirbt die Reiseagentur der Ylläs-Region für ihr ’Produkt’, und tatsächlich sind die Tunturis oder Fjällberge in Lappland eine ganz schön exklusive Angelegenheit. Wer aus dem Süden anreist, viele hundert Kilometer durch dieses wunderschöne, aber doch recht flache Land fährt, dem wird das Erscheinen der sanften, majestätischen Fjells am Horizont erst wie eine Luftspiegelung erscheinen. Sie haben nichts gemein mit den schroffen Gebirgen, die wir aus den Alpen kennen - obwohl sie einst ganz ähnlich aussahen. Doch die Eismassen der letzten Eiszeit, die den ganzen skandinavischen Kontinent überzogen, und Jahrmillionen der Erosion gaben den Tunturis ihr heutiges Aussehen.

In den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts haben die Reisenden aus dem Süden Kolari und speziell die sieben Hügel rund um Ylläs für sich entdeckt. Tourismus sah damals naturgemäss ganz anders aus: Die zwei Dörfer am Fusse des Tunturis – Ylläsjärvi im Süden und Äkäslompolo im Norden – waren auf Strassen noch gar nicht zu erreichen. Also behalf man sich der Pferde- und Rentierschlitten oder der mitgebrachten Langlaufskier, um zu den ersten Wirtshäusern von Ylläs zu gelangen.

Skifahren, Wandern durch die Wildmark, die arktische Natur in vollen Zügen geniessen und sich einfinden in die warme, ehrliche Gastfreundschaft der Menschen hier heroben – was damals galt, gilt auch heute noch. In einer neuen Umfrage wählten die Finnen das Ylläs-Gebiet in Kolari zur besten Winterdestination im ganzen Land, und die Fakten beeindrucken: Die längste Skipiste im ganzen Land – drei Kilometer Abfahrt, bei 460 Metern Höhenunterschied – gibt es hier und 320 Kilometer herrlich präparierter Langlaufrouten. Gut 18.000 Gästebetten in der Gegend bieten Komfort vom Luxushotel-Niveau bis zur Blockhütten-Romantik, und die Services reichen von Rentier-, Husky- und Motorschlittenfahrten über das geruhsame Eisfischen bis zu einem reichen kulinarischen Angebot.

Aber durch all die Superlativen atmet doch noch dieser Geist von vor achtzig Jahren, wenn der Rentiermann am Feuer zu erzählen beginnt und wenn die Zeit etwas langsamer vergeht als anderswo. Dann fühlt man sich in der wunderbaren Fremde des Nordens auf einmal zuhause. Wie gesagt:

"Ylläs. Seit 1936. Fjällberge – wie sie heute niemand mehr macht!"